Erwachsene – Arbeit
Arbeit ist ein wertvoller Baustein für alle Menschen, der die Teilhabe in der Gesellschaft erleichtert.
Arbeit
Ein Arbeitsplatz ermöglicht Bestätigung, persönliche und berufliche Entwicklung, Tagesstruktur sowie Gemeinschaft. Um alle Menschen mit Behinderung beteiligen zu können, bieten wir unterschiedliche und individuell zugeschnittene Angebote rund um die Themen Arbeit, Berufliche Bildung und Tagesstruktur für Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung.
An unseren Standorten Werkstatt Industriestraße und Werkstatt Tumringer Straße befinden sich insgesamt 320 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Von hier aus werden auch unterschiedliche Bildungs- und Integrationsmaßnahmen koordiniert.
Arbeitsplätze
Werkstatt Industriestraße (WfbM)
Die Werkstatt Industriestraße bietet für 240 Frauen und Männer mit vorwiegend geistiger Behinderung in 15 Arbeitsgruppen ein vielseitiges Beschäftigungsfeld in den Bereichen Montage, Verpackung, Metall und Hauswirtschaft.
Die Werkstatt ist nicht nur Arbeitsort, sondern auch ein Ort, an dem Gemeinschaft gepflegt wird zum Beispiel bei Festen und Ausflügen, bei Bildungsangeboten und bei sportlichen Aktivitäten.
Nach dem Motto „Werkstatt für alle“ bieten wir individuell zugeschnittene Bildungs- und Arbeitsangebote, natürlich auch für Menschen mit hohem Assistenzbedarf.
Ihre Ansprechpartnerinnen
Arbeitsplätze
Werkstatt Industriestraße
Susanne Vallon
T: 07621 / 40 11 127 | Email
Werkstatt Tumringer Straße (WfbM)
In der Werkstatt Tumringer Straße arbeiten 70 Frauen und Männer mit psychischer Behinderung insbesondere in den Bereichen Montage, Verpackung, Metall, Elektronik und Hauswirtschaft.
Attraktive Arbeitsaufträge und individuelle Arbeitszeitmodelle ermöglichen einen guten Zugang zum Wiedereinstieg in eine Tagesstruktur, das Arbeitsleben und den Anschluss an eine soziale Gemeinschaft. Ein umfassendes Fortbildungsprogramm, Feste sowie Ausflüge ergänzen das Werkstattangebot.
Ihr Ansprechpartner
Arbeitsplätze
Werkstatt Tumringer Straße
Bernhard Wilde
T: 07621 / 40 12 20 | Email
Außenarbeitsplätze
In unseren Außenarbeitsplätzen haben unsere Mitarbeiter*innen weiterhin den Status eines/r Werkstattmitarbeiter*in und können so alle Angebote des Arbeitsbereichs wahrnehmen, wie z.B. Fortbildungsprogramm, Feste, Ausflüge, Fahrdienst etc.
Außenarbeitsgruppen in Firmen im Landkreis Lörrach
Unsere Außenarbeitsgruppen sind – begleitet von Gruppenleiter*innen unserer Werkstatt – in den Firmen vor Ort beschäftigt.
Der Austausch mit der restlichen Belegschaft, anspruchsvolle Tätigkeiten und die Anbindung an eine Firma auf dem freien Arbeitsmarkt machen diese Arbeitsplätze zu einem attraktiven Angebot.
Unsere aktuellen Partner für Außenarbeitsgruppen sind REWE, Tally WEIJL, Delinat AG und Reissner Spedition GmbH
Einzelaußenarbeitsplätze
Integrative Arbeitsplätze sind auch als Einzelaußenarbeitsplätze in Firmen der Region verortet. Hier ist der/die Mitarbeiter*in in die bestehende Belegschaft integriert. Eine Begleitung findet punktuell durch eine/n Mitarbeiter*in der Werkstatt statt.
Werkstattladen PINGUIN mit Werkatelier
Im Werkstattladen PINGUIN mit dem angeschlossenen Werkatelier im Zentrum Lörrachs können sich Mitarbeiter*innen im Verkauf und bei der Produktion von Kinderkleidung und Taufkerzen einbringen.
Der Werkstattladen bietet eine gute Chance, Erfahrungen für den allgemeinen Arbeitsmarkt zu sammeln.
Berufliche Bildung
Berufsbildungsbereich
Der Berufsbildungsbereich richtet sich zum einen an junge Menschen im Anschluss an die Schule, aber auch Menschen, die aufgrund einer Krise nicht mehr auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können. Auch für Menschen mit hohem Hilfebedarf ist der Berufsbildungsbereich geeignet.
Der Berufsbildungsbereich findet in festen Gruppen an zwei Standorten statt, kann aber auch ambulant in Betrieben der Region durchgeführt werden.
Nach einem dreimonatigen Eingangsverfahren durchlaufen die Teilnehmer*innen eine zweijährige Bildungsmaßnahme mit einem individuellen Bildungs- und Qualifizierungsprozess. Dabei orientieren wir uns an den Berufsbildern Hauswirtschaft, Lagerlogistik und Fertigungsmechanik.
Abhängig von den Neigungen und Fähigkeiten der Teilnehmer*innen, werden theoretische und praktische Schulungen und Module durchgeführt. Während der gesamten Maßnahme finden Praktika in unseren verschiedenen Arbeitsbereichen, in den Außengruppen und auch in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes statt.
Der Berufsbildungsbereich bietet optimale Möglichkeiten für eine Orientierung und eine Qualifizierung für die weitere berufliche Laufbahn. Der Übergang ins Arbeitsleben – sei es in die Werkstatt oder in eine Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt – wird dadurch individuell gestaltet.
Fortbildungsprogramm
Unter dem Motto „Mehr als nur Bildung“ stellen wir jedes Jahr ein vielfältiges Fortbildungsprogramm auf die Beine, das alle Mitarbeiter*innen aus dem Arbeitsbereich nutzen können.
Die Angebote sind sehr breitgefächert aus den Bereichen Bildung, Kreatives und Bewegung – sie werden von Mitarbeiter*innen der Lebenshilfe Lörrach und Honorarkräften durchgeführt.
Berufliche Integration
Kooperative berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt (KoBV)
KoBV richtet sich an junge Menschen, die auch ohne Schulabschluss oder Lehre eine feste, sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle erreichen möchten. In der Regel haben die Teilnehmer*innen vor Aufnahme in KoBV die Berufsvorbereitende Einrichtung des Landkreis Lörrach (BVE) besucht.
KoBV dauert in der Regel 11 Monate und kann bei auf 18 Monate verlängert werden. Die Maßnahme findet an drei Tagen im Praktikum in den Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes und an zwei Tagen in der Gewerbeschule Lörrach statt. In den individuell ausgesuchten Praktika erproben sich die jungen Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Dabei werden sie durch den Jobcoach der Lebenshilfe Lörrach sowie durch Fachkräfte des Integrationsfachdienstes (IFD) und Lehrer*innen der Gewerbeschule begleitet.
Jobcoaching
Unser Jobcoach unterstützt Frauen und Männer vor Ort im Betrieb bei ihrer sozialen und wirtschaftlichen Eingliederung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.
In individuell ausgesuchten Praktikumsstellen werden Arbeitsfelder erschlossen und das selbständige Arbeiten der Mitarbeiter*innen gefördert. Unser Jobcoach besucht jeden einzelnen regelmäßig an seiner Praktikumstelle und steht im engen Austausch mit den Mitarbeiter*innen aber auch den Ansprechpartner*innen im Betrieb. Wenn eine Übernahme in den Betrieb möglich wird, wird dieser Übergang vom Jobcoach begleitet.
Unter bestimmten Voraussetzungen, die im Vorfeld individuell geklärt werden, besteht auch die Möglichkeit ein Ausbildungscoaching zu erhalten.
Tagesgruppen
Menschen mit hohem Assistenzbedarf und Senioren mit Behinderung, die nicht am Gruppenalltag in der Werkstatt teilnehmen können oder möchten, haben die Möglichkeit unsere Tagesgruppen zu besuchen.
Förder- und Betreuungsgruppe
Unser Förder- und Betreuungsbereich besteht aus drei Gruppen mit insgesamt 20 Plätzen. Unsere Mitarbeiter*innen gestalten den Tag für die Teilnehmer*innen abwechslungsreich und ganz individuell auf die einzelnen Bedürfnisse und Möglichkeiten abgestimmt.
Ein fester Tagesablauf gibt zum einen Halt, lässt aber auch Raum für ganz unterschiedliches Programm wie zum Beispiel Musik, Entspannung, Geschichten erzählen, Kreatives, lebenspraktische Dinge und Spaziergänge.
Es besteht eine enge Anbindung und ein reger Austausch mit den Arbeitsgruppen der Werkstatt. Somit ermöglichen wir den Teilnehmer*innen auch den Zugang zu den Bildungs- und Arbeitsangeboten des gesamten Arbeitsbereichs.
Tagesgruppe für Senioren
In unserer Tagesgruppe am Blauenblick können Senior*innen im Anschluss an ihr Arbeitsleben in der Werkstatt den Tag mit ihren ehemaligen Kolleg*innen genießen.
Die Senior*innen bringen ihre eigenen Interessen und Ideen mit ein und gestalten so ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm. Neben Kochen, Backen, kreativem Gestalten und musischen Angeboten hat der gemeinsame Austausch und das Beisammensein einen hohen Stellenwert.
Der Besuch der Seniorengruppe erfolgt nach den persönlichen Vorlieben – tageweise oder auch an einzelnen Wochentagen.
Assistenzangebote
Unterstützte Kommunikation
Unsere jahrelange Erfahrung mit dem Einsatz von Unterstützter Kommunikation macht uns immer wieder deutlich, welche entscheidende Bedeutung diese für die Lebensqualität des Einzelnen hat. Die Unterstützte Kommunikation beinhaltet alle Maßnahmen zur Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten für Menschen, die (noch) nicht, kaum oder eingeschränkt die Lautsprache einsetzen können. Beispiele hierfür sind Talker, Piktogramme und Fotos, Gebärdensprache, Tages- und Wochenpläne, Bigmack und Schreibbretter. Ausgehend von den aktuellen Kompetenzen einer Person werden individuelle Maßnahmen für eine bessere Verständigung und mehr Mitbestimmung im Alltag entwickelt. Bei der Anbahnung und der Umsetzung von Unterstützter Kommunikation arbeiten die einzelnen Bereiche der Lebenshilfe kooperativ zusammen.
Therapiebegleithund
Der Labradorrüde Eddie befindet sich aktuell in der Ausbildung zum Therapiebegleithund und arbeitet schon jetzt in der Werkstatt der Lebenshilfe Lörrach. Eddies Aufgabe ist es, Menschen dabei zu helfen, Beziehungen und Selbstvertrauen aufzubauen. Mit seinem ruhigen und freundlichen Wesen trägt er dazu bei, den Arbeitsalltag in der Werkstatt aufzulockern und Therapien zu begleiten. Er sorgt für viel Freude und schafft neue Zugangsmöglichkeiten zwischen Menschen mit und ohne Behinderung.
Werkstattrat und Gremien
Die Selbstvertretung der Werkstattmitarbeiter*innen und die Zusammenarbeit mit den Angehörigen sind ein fester Bestandteil für die Arbeit in den Werkstätten.
Werkstattrat
Der Werkstattrat vertritt die Interessen der Mitarbeiter*innen mit Behinderung in der Werkstatt und im gesamten Arbeitsbereich. Der Werkstattrat wird in viele Entscheidungen im Arbeitsbereich mit einbezogen. Je nach Thema erhält er Mitwirkungsrecht oder er wird informiert. Unterstützt, begleitet und beraten wird der Werkstattrat durch eine Vertrauensperson, die sich der Werkstattrat aussucht.
Werkstattrat Industriestraße
und Tumringer Straße
Vorsitzende:
Weitere Mitglieder: Thomas Dibbel, Christa Dresen, Sacha Hak, Anita Hug, Petra Liebehenz, Tanja Strohmeier, Angelika Schmidt
Frauenbeauftrage
Frauenbeauftragte in der Werkstatt Industriestraße: Tanja Strohmeier
Frauenbeauftragte in der Werkstatt Tumringer Straße: Gabi Frauenfeld
Angehörigenbeirat Werkstatt
Der Angehörigenbeirat berät und unterstützt den Werkstattrat und die Werkstattleitung bei ihrer Arbeit im Interesse und zum Wohle der Mitarbeiter*innen mit Behinderung. Das Gremium wird von der Angehörigenversammlung für die Dauer von drei Jahren gewählt. Der Angehörigenbeirat organisiert gemeinsam mit der Werkstattleitung das jährliche Grillfest im Sommer sowie die Adventsfeier.
Derzeit wirken folgende Personen im Angehörigenbeirat Werkstatt mit:
Antonie Tobias (Vorsitzende), Angela Niesin, Verena Franke, Petra Sänger